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Von jetzt an ohne Alkohol: Wie sag ichs meinen Umfeld?

Erst einmal trifft man die Entscheidung für sich, im stillen Kämmerlein sozusagen: Ich will keinen Alkohol mehr trinken! Doch irgendwann wird der Moment kommen, da man mit seiner Entscheidung nach draussen geht, sich seinem Umfeld anvertraut oder vielleicht sogar im Büro ein paar Worte sagt. Alkoholfrei leben: Wie kommuniziere ich, dass ich ab jetzt nichts mehr trinken will? 5 Tipps von mir plus 18 aus der Community.



Diejenigen, denen es super leicht fällt, anderen gegenüber ihre Bedürfnisse, Wünsche und Entscheidungen zu äussern, fragen sich jetzt vielleicht so: "Häh? Wo ist das Problem? Ich gehe einfach zu meiner Familie, zu meinen Freundinnen und Freunden oder ins Büro und sage bei der nächst passenden Gelegenheit: Hört mal Leute, ich habe mich entschieden, nichts mehr zu trinken. Kommt damit klar oder lasst es, mir egal. Ich bleib dabei!"


Unsere (ungerechtfertigten) Befürchtungen stehen uns oft im Weg


Tatsächlich beobachte ich das bei einer grossen Mehrheit meiner Klientinnen und Klienten: Sie neigen dazu, andere nicht vor den Kopf stossen zu wollen. Denn das passiert (manchmal), wenn wir jemandem sagen, dass wir nichts trinken: Die andere Person ist erst irritiert, dann vielleicht sogar gemein, sagt Dinge wie "du Langweilerin" oder "das macht dich ja staubtrocken" oder Ähnliches.


Und es kann passieren, dass sich eine Person, der wir soeben unsere Entscheidung offenbart haben, schlecht fühlt. Weil er oder sie sich betupft, vielleicht sogar bedroht fühlt von unserer starken Entscheidung, während er oder sie gerade noch hadert mit dem eigenen Konsum. Ja: Alkoholfrei leben ist eine starke Entscheidung. Und starke Entscheidungen können starke Reaktionen hervorrufen.


Meine Beobachtungen zeigen, dass es mehr geht, das Gegenüber nicht verletzen zu wollen als dass wir uns selbst vor Verletzungen zu schützen versuchen. Tatsächlich sind es oft unsere Befürchtungen, welche unangenehmen Gefühle wir bei anderen auslösen könnten, die es uns erschweren, anderen unsere Entscheidung leichtfüssig mitzuteilen. Ein Leben ohne Alkohol ist aber eine Entscheidung, die du für dich triffst. Andere sollten hierauf keinen Einfluss haben.


Wenn du Unbehagen verspürst beim Gedanken daran, anderen mitteilen zu müssen, dass du nichts trinkst: Was kannst du tun?


5 Erkenntnisse aus meiner Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten:

  • Denke immer wieder daran: Du bist nicht für die Gefühle und Reaktionen anderer Verantwortlich. Du kommunizierst deine Entscheidung – was die andere Person damit anstellt, ist deren Sache.

  • Wisse: Deine Entscheidung verändert immer etwas in deinem Umfeld. Die Veränderungen müssen dabei nicht sichtbar sein. Auch wenn dein Gegenüber abwehrend reagieren mag und so tut, als interessiere er oder sie sich nicht weiter für das Thema Alkoholfreiheit, so kann dies doch zu einem Mini-Umdenken bei der anderen Person führen. Du bist ein Vorbild – auch wenn du es nicht merkst!

  • Wenn du einen Ausschluss aus der Gemeinschaft fürchtest, erinnere dich daran, dass dich die Menschen in deinem Umfeld höchstwahrscheinlich für deine Persönlichkeit mögen. Und die besteht aus mehr Anteilen als nur dem trinkenden Anteil. Sollte ihnen dein trinkender Anteil am meisten zugesagt haben, war es vermutlich sowieso an der Zeit, dich nach einem gesünderen Umfeld umzuschauen.

  • Befürchtungen sind normal, Erfahrungen sind besser: Von meinem eigenen "Coming Out" sowie denen meiner Klientinnen und Klienten weiss ich aus Erfahrung, dass die Reaktionen aus dem Umfeld in den allermeisten Fällen weitaus verständnisvoller ausfallen, als wir uns dies ausmalen. Hast du erst einmal erfahren, mit wie viel Offenheit und Wärme dir und deiner Entscheidung begegnet wird, wird es dir immer leichter fallen, dich zu öffnen.

  • Mach dir keinen Druck: Nein, es muss dir nicht vollkommen egal sein, was andere über dich und deine Entscheidung, keinen Alkohol mehr trinken zu wollen, denken. Auch wenn wir immer hören, dass du dich von den Meinungen anderer lösen sollst, so sieht die Realität nun mal anders aus. Stehen uns Menschen nahe oder sind wir eng in einer Gemeinschaft eingebunden, zum Beispiel bei der Arbeit, wünschen wir uns Verständnis und Geborgenheit, das ist ein natürliches menschliches Bedürfnis. Ablehnung frustriert uns, und die Angst vor der Ablehnung kann uns in unseren Entscheidungen zurückhalten. In diesem Momenten kannst du dich fragen: Was ist mir wichtiger: Mein seelisches und körperliches Wohlbefinden – oder dass ich von Menschen dafür gemocht werde, dass ich einer gesellschaftlichen Norm entspreche?


Ergebnisse aus meiner Umfrage: Ablehnung erfährst du nur selten


In einer Umfrage auf Instagram wollte ich von meinem Followerinnen und Followern, die ihre Entscheidung bereits in ihrem Umfeld kommunizierten, wissen, wie sie es damals machten. Nachfolgend findest du die Antworten, die ich am meisten erhalten habe.


Aus erster Hand von denjenigen, die es schon allen gesagt haben: So hat es die Community gemacht – 18 Beispiele




Wie hast du es gemacht? Oder fürchtest du dich noch vor den Reaktionen anderer? Schreibs in die Kommentare oder mir direkt auf hallo@fraubrehmertrinktnichtmehr.com. Ich freue mich, von dir zu hören!


Alles Liebe,

deine Frau Brehmer




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