... dann gehörst du zu der grossen Mehrheit, die sich ein Leben ohne Alkohol überhaupt nicht vorstellen können. Das ist völlig normal. Auch normal ist, dass sich deine Überzeugungen ändern lassen. Ein alkoholfreies Leben kann zu deinem neuen Normal werden.
Das Blöde an der Sache mit der Alkoholfreiheit ist, dass du dir sie, solange du sie noch nicht lebst, meist auch noch nicht vorstellen kannst.
Auch ich habe es NIE UND NIMMER für möglich gehalten, dass ein Leben ohne Alkohol
Spass machen kann
tiefgründig ist
mich Verbindung zu anderen Menschen fühlen lässt
genussreich ist.
Spoiler: Das alles ist ein Leben ohne Alkohol – sogar noch viel mehr, als dies mit Alkohol der Fall war.
Ich habe es NIE UND NIMMER für möglich gehalten, dass ein Leben ohne Alkohol lebenswert ist, weil:
🤡 Ich jahrelang mit Alkohol ausschliesslich Positives verband: Spass, Genuss, Freiheit, Lockerheit, Entspannung
🫀 Ich absolut NULL Gespür dafür hatte, wie mich Alkohol zurückhält, lähmt, ängstlich und krank macht
🧚🏻 Ich absolut NULL Ahnung hatte, wie ich in gewissen Situationen hätte ohne Alkohol auskommen sollen: auf Partys, wenn es was zu Feiern gab, auf Beerdigungen, bei Dates, and so on
🙅🏻 Ich absolut NULL Ahnung hatte, wie ich mit gewissen Emotionen und Zuständen umgehen sollte, wenn ich sie nicht mit Alkohol dämpfen konnte: Ängstlichkeit, Schüchternheit, Erschöpfung, Langeweile, and so on
🕺🏻 Ich der felsenfesten Überzeugung war, dass abstinente Menschen LangweilerInnen, spröde Gesundheitsfreaks, Unbeliebte, KulturbanausInnen, oberflächlich und prüde sind
Die Lösung lautet: Trust the process
Also: Wenn du dir ein Leben ohne die Probleme, die der Alkohol in deinem Leben verursacht, wünschst, dir aber NIE UND NIMMER vorstellen kannst, wie du dahin kommen sollst, dann ist das VÖLLIG normal.
Hast du einmal hinter die glamourösen Fassaden deines Alkoholkonsums geblickt, ist es keine Frage mehr, ob du aufhören wirst zu trinken, sondern wann. Lass dir Zeit. Trust the process.
Alkoholfrei leben: Was du tun kannst, um dem Prozess zu vertrauen
Nun wärst du nicht hier, wenn dich ein alkoholfreies Leben nicht interessieren würde. Was also kannst du tun, um den Weg hin in dein alkoholfreies Leben zu gehen, ohne dass du bisher weisst, wie dieser Weg aussehen soll? Ohne dass du weisst, wie das alles einmal enden soll? (Spoiler: Gut!)
Hier ein paar Erkenntnisse, die ich aus den ersten Wochen meiner Alkoholfreiheit gewonnen habe:
Eigne dir Wissen an. Je mehr du von anderen alkoholfrei lebenden Menschen hörst, wie viel besser ihr Leben ohne Alkohol ist, desto mehr Vertrauen kannst du in deine Entscheidung gewinnen, dass der alkoholfreie Weg der Richtige für dich ist. In meinen Buch- und Podcast-Tipps kannst du dir Inspiration holen.
Glaube deinem Körper. Alkohol tut dir nicht (nur) gut. Sonst müsstest du dir keine Gedanken darüber machen, dass ein Leben ohne eventuell besser für dich sein könnte. Vermutlich hast du schon gemerkt, dass dich der Alkohol an der Nase herumführt (hier liest du, wie das aussehen könnte) – und dein Körper dankt dir dies nicht (du bist manchmal unerklärt grummelig, hast Verdauungsbeschwerden, schläfst schlecht, bist innerlich nervös, kommst nicht zur Ruhe, hast unerklärliche Schmerzen, bist müde). Was sich dein Körper wünscht, ist immer das beste für dich. Denn du bist dein Körper, dein Körper ist du.
Suche dir jemanden, mit dem du drüber reden kannst. Und der oder die dich versteht. Das können auch Fremde sein, z.B. in einer Online-Community (über mein Instagram-Profil findest du viele Gleichgesinnte). Je mehr Leute du kennst, die sich schon vorstellen können bzw. es schon leben, was du dir (noch) nicht so gut vorstellen kannst, desto realer kann deine Vorstellung von deinem alkoholfreien Leben werden.
Trust the Process. Du kannst dich nicht zwingen, sofort umzudenken. Ungeduld ist deine Feindin. Es braucht seine Zeit, jede/r braucht unterschiedlich viel Zeit, und es ist genau richtig, wie viel Zeit du brauchst. Beschäftige dich mit dem Thema, bleib dran, eigne dir Wissen an, hör auf deinen Körper, und der Moment wird kommen, wo sich die wunderbar leichte Vorstellung von deinem alkoholfreien Leben breit macht. That's so wow.
Das Leben ohne Alkohol ist gut. Das kannst auch DU denken.
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