Wer nicht mehr trinken will, versucht es oft gar nicht erst (oder nicht mehr) – weil sie oder er Angst vor (weiteren) Rückfällen hat. Was, wenn ich dir sage, dass es so etwas wie Rückfälle gar nicht gibt? Alkoholfrei leben ist nicht nur eine Frage des Tuns, sondern auch deines Denkens.
Letzte Nacht hatte ich einen so genannten Relapse Dream, also einen Rückfall-Traum. Obwohl – und das möchte ich an dieser Stelle unbedingt loswerden – ich nie von Rückfall spreche. Ich benutze dafür ausschliesslich andere Worte wie Ehrenrunde, altes Muster oder Rückgriff.
Warum benutze ich das Wort Rückfall nicht? Weil ich überzeugt bin, dass es sowas wie einen Rückfall nicht gibt.
Rückfall bedeutet im Wort, dass wir "fallen", also nicht bewusst gehen, laufen, spazieren oder springen. Fallen ist passiv, das heisst: Wenn wir von Rückfall sprechen, heisst das, dass uns ein Rückfall "passiert" und wir ihn nicht steuern können. Und das stimmt nicht: Wir können sehr wohl etwas dafür tun, damit wir nicht "fallen".
Zweitens geht es beim Wort Rückfall immer in eine Richtung – und zwar zurück. Ich bin aber überzeugt, dass es in der menschlichen Entwicklung – in deiner Entfaltung – kein Zurück gibt. Es gibt nur ein langsames Vorwärts oder vielleicht ein Seitwärts. Wenn du also eine Ehrenrunde drehst, schauen wir bei mir in den Coachings und in meinen Kursen immer an: Was kannst du aus dieser Ehrenrunde lernen? Was kannst du für dich mitnehmen? Wie bist du trotzdem weitergekommen gerade? Wir analysieren, wie es soweit kommen konnte. Und dann nimmst du neues Wissen mit auf deinen weiteren Weg.
Ehrenrunden gehören oft dazu, und wir müssen vorbereitet sein auf sie. Damit wir aus ihnen lernen können. Und sie uns nicht etwa den Weg in unsere alkoholfreie Zukunft versperren, sondern im Gegenteil unseren Prozess weiter bereichern. Aus ihnen lernen wir, und sie liefern uns wichtige Informationen über uns. Informationen, die wir vor der Ehrenrunde noch nicht hatten.
Doch zurück zu meinem Ehrenrunden-Traum. Falls du bereits alkoholfrei lebst, kennst du das vielleicht: Du träumst, dass du trinkst – und oft merkst du bereits im Traum, dass du da etwas tust, das du eigentlich gar nicht tun willst. Du willst nicht trinken! Und im Traum tust du es dann trotzdem.
Ein Leben ohne Alkohol ist möglich. Alkoholfrei leben muss nicht länger nur in deinen Träumen existieren!
Warum ich dir das erzähle? Weil ich solche Träume zwar unangenehm finde – noch während des Traums fühle ich eine Art Trauer, weil ich mein supergutes, alkoholfreies Leben gerade zu unterbrechen drohe – mir solche Träume aber auch immer wieder beweisen, dass ich nichts, aber auch absolut gar nichts vermisse in meinem Leben ohne Prosecco und Wein.
Spätestens im Traum hätte mein Unterbewusstsein die Möglichkeit, mir zu erzählen, dass es sich eigentlich nach Alkohol sehnt. Ich könnte mit Lust oder mit Wehmut zum Glas greifen im Traum. Doch ich mache es selbst im Traum mit Widerwillen und Abscheu und beweise mir damit, dass ich auch tief in mir drinnen absolut Null Bock auf einen Drink habe. Und diese tiefe Überzeugung, genau das Richtige zu tun diesbezüglich, fühlt sich einfach nur gut an. Auch du kannst diese tiefe Überzeugung entwickeln!
Warum ich trotzdem zum Glas greife im Traum, ein paar Schlucke trinke und es anschliessend sehr bereue? Ehrlich: Keine Ahnung. Aber ein paar Geheimnisse darf mein Unterbewusstsein schliesslich auch haben.
Hast du Lust, noch heute deinen nächsten Schritt in Richtung Alkoholfreiheit zu gehen?
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